Der Amapa-Glühlichtsalmler (Hyphessobrycon amapaensis), von Aquarianern kurz „Amapá“ genannt, ist ein kleines, äußerst attraktives Schwarmfisch aus dem nordbrasilianischen Bundesstaat Amapá. Dieser friedliche und ruhige Tetra ist ein idealer Kontrastfisch für jedes Gesellschaftsaquarium und ist pflegeleicht in der Fütterung. Ihre Zucht gehört jedoch zu den aquaristischen Geduldstests: Sie erfordert spezifische Bedingungen (sehr weiches Wasser mit Torf) und bringt im Gegensatz zu anderen Tetras nur geringere Mengen an Jungfischen hervor.
Es gibt viele Tetras, die ich gezüchtet habe, aber kaum ein Fisch hat mir so viel Mühe bereitet wie der Amapa-Glühlichtsalmler. Aquarianer nennen sie kurz „Amapa“ und nur ein echter Tetra-Liebhaber weiß, was sich hinter diesem Namen verbirgt. Es ist nicht nur ein unendlich schöner, attraktiver und fröhlicher Schwarmfisch, sondern auch eine Prüfung von Geschicklichkeit und Geduld.
Ein wenig Geschichte
Ursprünglich gelangte der Fisch in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in unsere Aquarien, als F. BITTER mit seinen Freunden neben zahlreicheren Apistogrammen, Rivulus und Ancistrus diese Fische aus der Gruppe Hyphessobrycon heterohabdus brachte, die zunächst als Hyphessobrycon sp. „Amapá I“ bezeichnet wurden, später beschrieben von ZARSKE und GÉRY im Jahr 1998 als Hyphessobrycon amapaensis. So kam die Neuheit in die Gesellschaft Hyphessobrycon heterohabdus (ULREY, 1894) und Hyphessobrycon agulha FOWLER, 1914.
Heimat
Sie bewohnt kleine Gewässer mit nur langsam fließendem Wasser und Überschwemmungsgebieten, wo es auch viel Vegetation gibt. Ein syntopischer Fisch ist Hyphessobrycon takasei.
Charakteristik
Es handelt sich um einen friedlichen und ruhigen Schwarmfisch, der etwa 3 cm lang wird, Männchen sind immer kleiner und zierlicher. Weibchen sind robuster und zeigen im Erwachsenenalter deutlich vollere Bauchpartien. Ihre Haltung in Gesellschaft anderer kleiner und ruhiger Tetras ist relativ unkompliziert. Sie sind typische und recht anspruchslose Allesfresser, die gerne lebende Nahrung fangen, wie zum Beispiel Mückenlarven und Bananenfliegen. Es ist ein sehr dankbarer kontrastierender Fisch zu vielen bekannten und weniger bekannten Tetras. Sie eignen sich für Ausstellungsaquarien, wo sie in Schwärmen von 10-20 Stück alle Vorbeigehenden fesseln. Einige Monate später tauchte in Europa auch ihre verwandte Hyphessobrycon sp. „Amapa II“ auf, die sich jedoch nicht allzu stark verbreitete, auch wegen ihrer nicht allzu auffälligen Farben.
Zucht
Für diese Größe von Tetras verwenden wir üblicherweise 5-Liter-Zuchtbecken, das Wasser ist merklich weich mit einem leichten Anteil an Torf, pH etwa 6,0, Temperatur 25-26°C. Die Brutpflege ist eine Standardbedingung, einige nutzen Pflanzen, die Fische laichen jedoch im freien Wasser. Die Anzahl der Nachzuchten ist in der Regel hoch, wie wir es von anderen Tetras gewohnt sind. Wir haben die Situation mit Tetra-Züchtern wie Dr. Stefan K. HETZ oder Hans Georg EVERS besprochen, und sie bestätigten auch unsere Erfahrung, dass aus einem Laichgang normalerweise etwa 30-60 Stück nachgezogen werden. Die Ursache ist nicht nur die insgesamt geringere Anzahl an Eiern – laut einigen Quellen sogar bis zu 150-300 Eier, was wir nie beobachtet haben – sondern auch das ungleichmäßige Wachstum der Jungfische. Das Startfutter muss sehr fein sein. Zu Beginn sind Mikrowürmchen ideal, dann wechseln wir zu feinen frisch geschlüpften Nauplien von Artemia (OSI, Sanders), aber auch zu Staubfutter.
Bilder:
- Männchen Hyphessobrycon amapaensis.
- Weibchen Hyphessobrycon amapaensis
- Für die Amapa-Tetras sind gewöhnliche und ruhige Tetras ideale Begleiter.
- Für die Zucht verwenden wir unsere üblichen 5-Liter-Zuchtbecken, die Brutpflege ist eine Notwendigkeit.
- Junge etwa einen Monat alte Fische kurz nach einer reichlichen Fütterung mit Staubfutter. Ampullariidae sind ideale Aufräumer von Futterresten.
- Junge „Amapas“ etwa 5 Monate alt.
- Amapa-Tetras sind ein wunderschöner kontrastierender Fisch zu Neons (unten rechts Neon rot, oben rechts Neon diamant, links Neon schwarz).
- „Amapas“ in der Gegenwart relativ „heißer“ Neuheiten: Oben und links Hyphessobrycon weitzmanorum, rechts Nannostomus sp. super red. „Rio Amaya“, in der Mitte Hyphessobrycon sp. „Rio Cenepa“.
















